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2000 km Deutschland 2006

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03.10. Alcañiz

Unser Hotel

Ein wunderbarer Tag geht in einem wunderbaren Hotel zu Ende. Diesen Tag kann man nicht mehr toppen! Über 300 Kilometer über Berge, durch Täler und Plateaus. Die Wälder schienen die Strassen behutsam durch die Gegend zu führen um sich in weiten Ebenen zu verlieren. Natur pur! Kein Verkehr, supergute Strassen, angenehme Temperaturen (so stand es jedenfalls in der Bordanzeige). Wir versuchten die Aussichten und Eindrücke in Bilder zu bannen. Beim Versuch, diese Farben in meinen kleinen digitalen Fotoapparat zu zwängen versagte ich kläglich. Das Gefühl der Weite, der Freiheit, das Unberührte, ja fast Unschuldige kann man nicht einfangen. Kein digitales Bild, keine Zeichnung und auch kein Gemälde eines noch so berühmten Malers kann diesen Eindrücken auch nur annähernd gerecht werden...

Bei einem dieser Stopps hörten wir das Röhren eines Hirsches in weiter Ferne. Das Alleine ist schon ein schönes Erlebnis für jemanden der in der Stadt aufgewachsen ist. Es blieb nicht bei einem Hirsch und nicht bei der Ferne. Drei, vier ja fünf Hirsche röhrten um die Wette. Mal ganz fern, dann wieder so nah dass man meinen konnte, der Hirsch steht uns gegenüber. Wir konnten uns kaum lösen, hielten immer wieder an um den Klängen zu lauschen.

Einige Kilometer weiter eröffnete sich uns ein weiteres Schauspiel. Die Künstler waren diesmal nicht zu hören, doch nicht minder imposant. Ungefähr 25 Geier liessen sich in grossen Kreisen von der warmen Luft in die Höhe tragen. Der stahlblaue Himmel und die goldgelbe Sonne ermöglichten dieses Theater der in Harmonie fliegenden Segelkünstler.

Ein Plätschern lockte uns von den Vögeln weg und wieder tat sich uns ein Bühnenstück auf. Keine Hirsche oder Geier waren auf dieser Bühne, sondern nur Wasser. Ein Wasserfall aus einem Kinderbuch wurde hier zur Wirklichkeit. Verspielt liess sich das Wasser mal eine kleine Stufe fallen um sich dann über eine Klippe zu stürzen um sich dann wieder im kleinen Flüsschen zu sammeln und in Ruhe weiter talwärts zu fliessen. Eine schöne Abwechslung auf einer Reise, bei der trockene Ebenen, endlose Olivenhaine und abgeerntete Felder das Bild prägen.

Auf der Weiterfahrt machte sich dann plötzlich ein nicht sehr angenehmer Geruch bemerkbar, und das sogar im VW Touran. Es war unverkennbar, wir näherten uns einer Mülldeponie. Was ich jedoch dort zu sehen bekam habe ich noch nie gesehen. Eine Mülldeponie, so kombinierte ich, könnte auch Geier anlocken. Ich sollte recht behalten. Wir hielten an und da waren sie. Viele Geier drehten hoch über unseren Köpfen ihre Kreise. Plötzlich sah ich Geier am Boden. Nicht vier oder fünf. Die Gruppe bestand aus mindestens 15 Tieren. Also packte ich wieder die Kamera und stieg etwas den Hang hoch. Der Geruch der Mülldeponie war da vergessen, denn hier waren hunderte von Geiern. Offensichtlich durch mein Auftauchen aufgescheucht starteten die Geier los. Laute, kräftige Flügelschläge trugen die Vögel immer höher bis sie die Thermik fanden wo sie dann lautlos in die Höhe getragen wurden. Ein imposantes Schauspiel! Weiter unten standen noch mehrere, zum Teil noch grössere Gruppen dieser Tiere. In den Lüften drehten hunderte ihre Kreise, einfach umwerfend…

In einem kleinen Dorf (115 Einwohner) assen wir dann im einzigen Restaurant zu Mittag bevor wir den Rest der Tagesetappe unter die Räder nahmen. Der Weg führte uns zuerst durch einen Windmühlenpark und vorbei an einem Stausee.

Hoch über Alcañiz thronte das Hotel Parador. Beschützend wacht es über die Stadt. Dort waren wir untergebracht. Der Tag ging so märchenhaft zu Ende…